Psychosomatische Fachklinik Sonneneck

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Was ist ein Burnout Syndrom?

Das Burnout Syndrom beschreibt einen Zustand tiefer und anhaltender Erschöpfung, der sich emotional, körperlich und geistig auswirkt und zeigt. Es ist eine Stresserkrankung, die sich nicht plötzlich, sondern im Laufe anhaltender Überlastung entwickelt und häufig spezifische Ursachen hat. Die Konzentration lässt nach, die Motivation fehlt. Die Betroffenen fühlen sich energie- und kraftlos, und die Grundstimmung ist gedrückt. Ursache ist nicht alleine der Stress, sondern eine gestörte innere Balance von Geben und Bekommen, Aufbau und Abbau.

Wie Sie die die Gefährdung oder auch die ersten Symptome für ein Burnout erkennen können, wie Sie gegebenenfalls gegensteuern können und wie wir von der Fachklinik Sonneneck Ihnen als Experten bei der Behandlung einer Burnout Erkrankung helfen können, erfahren Sie hier.

Symptome eines Burnout

Der Begriff „Syndrom“ beschreibt das Vorhandensein einer Gruppe typischer Symptome. Das „Burnout-Syndrom“ ist keine international anerkannte Krankheitsdiagnose. Es wird von medizinischen Fachgesellschaften und in deren Klassifikationssystemen nicht als eigenständiges Krankheitsbild verstanden, sondern als ein Geschehen, das mit typischen Beeinträchtigungen einhergeht und zur Entwicklung psychischer Erkrankungen führen kann. Ursprünglich wurde der Begriff „Burnout-Syndrom“ für sozial besonders engagierte, aber auch grundsätzlich beruflich hochengagierte und stark eingespannte Menschen verwendet, bei denen die innere Balance zwischen Geben und Bekommen abhandengekommen ist. Der Bezug zur konkreten Arbeitssituation oder zu einer bestimmten beruflichen Gruppe oder Rolle ist in der Regel gegeben und hat ursächliche Bedeutung.

Es wurden typische Phasen beschrieben.

Zu den typischen ersten Symptomen des Burnout-Syndroms zählen deshalb das Kippen eines überzeugt gelebten Überengagements (das „Brennen“ für die Aufgabe) in eine zunehmende Energie- und Lustlosigkeit (das „ausgebrannt“ sein). Eine anhaltende, oft emotionale Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen machen sich bemerkbar. Gleichzeitig haben Betroffene das Gefühl bei der Arbeit unverzichtbar zu sein und vernachlässigen eigene Bedürfnisse. Dies können wichtige Warnsymptome einer beginnenden Burnout-Erkrankung sein. Die Betroffenen engagieren sich immer weniger, ihre Kreativität lässt nach. Dies geht häufig mit emotionaler Abstumpfung, Verlust des Einfühlungsvermögens und Gefühlen der Enttäuschung einher.

Im Weiteren folgen zunehmend negative Gefühle wie Resignation, auch Aggressivität mit innerem Rückzug und sozialen Konsequenzen auch im Privatleben. Aus Überengagement wird eine innere Kündigung. In der nächsten Phase werden subjektiv verstärkt Gefühle von Hilflosigkeit, Erleben eigener Unzulänglichkeit und Schuldgefühle leidvoll wahrgenommen. Es kommt nun zu Stimmungstiefs, Reizbarkeit, teils innerer Leere und Apathie, teils Nervosität und Ungeduld.

Bei weiterem Fortschreiten folgen ernsthafte Defizite der kognitiven Fähigkeiten mit Konzentrations-, Merkfähigkeits- und Strukturierungsstörungen. Spätestens jetzt ist die betroffene Person nicht mehr arbeitsfähig, nicht adäquat reaktionsfähig, unflexibel und nicht mehr entscheidungsfähig.

Der emotionale Rückzug verstärkt sich weiter. Gefühlsabflachung, Desinteresse an sich und der Umgebung bis zur völligen Gleichgültigkeit können folgen. Dies geht in der Regel auch mit erheblichen körperlichen Symptomen einher wie Schlafstörungen, Schmerzzuständen, vegetativen Störungen wie Herzrasen, Schwindel, Schweißausbrüche u a.

Schließlich mündet dieses Geschehen in Gefühle tiefer Hoffnungs- und Ausweglosigkeit sowie Verzweiflung.

Wichtig ist, dass diese Entwicklung Phasen beschreibt, die zwar Teil des Burnout-Syndroms sind, aber bereits eigenen Krankheitswert, meistens im Sinne einer Depression haben. Deshalb ist eine frühzeitige und professionelle, fachspezifische Behandlung dringend zu empfehlen. Das wache Beobachten einer solchen Entwicklung ist also sehr hilfreich, um rechtzeitig gegenzusteuern.

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Mögliche Ursachen eines Burnout

Während das Burnout-Syndrom zunächst als ein typischer Krankheitszustand von Menschen beschrieben wurde, die in sozialen, pflegenden und pädagogischen Berufen intensiv und engagiert arbeiten (Krankenpflegepersonal, Lehrer*innen, Ärzt*innen, Sozialarbeiter*innen), zeigten sich bald auch andere Berufsgruppen mehr gefährdet, wie z. B. Manager*innen und Führungskräfte.

Es ist unstrittig, dass die Ursachen der Entstehung des Burnout-Syndroms mit dem enormen gesellschaftlichen Transformationsprozessen der letzten Jahrzehnte zu tun haben. Ganz allgemein hat der gesellschaftliche Wandel Einflüsse auf den Stellenwert von Arbeit und die Rolle des Einzelnen im Arbeitsprozess. Zunehmende Individualisierung und Anonymisierung gehen einher mit dem Verlust von Halt und Orientierung vermittelnden Strukturen. Die Arbeitswelt fordert in der Folge von Globalisierung, Digitalisierung und Rationalisierung bei gleichzeitig steigender Komplexität der eigentlichen Arbeit von Mitarbeiterenden immer mehr Flexibilität und Mobilität. Es erscheint sehr plausibel, dass mit diesen Veränderungen in der Arbeitswelt beim Einzelnen vermehrt Gefühle von Unsicherheit, Überforderung und Entfremdung sowie ein Verlust von Identifizierungsmöglichkeit und Sinnhaftigkeit einhergehen. Und es erscheint gleichermaßen plausibel, dass diese Stressoren relevante psychische, körperliche und soziale Folgen haben. Auf der beruflichen Seite scheinen Leistungsdruck, fehlende Anerkennung, strukturelle Mängel, Stress und fehlende Gestaltungsmöglichkeiten eine Rolle bei der Entstehung eines Burnouts zu spielen. Auf Seiten der eigenen Persönlichkeit erhöhen eine instabile Selbstwertregulation, die häufig biographische Hintergründe hat, das Risiko sowie auch eine mangelnde Fähigkeit, sich abzugrenzen, „Nein“ sagen zu können, oder bei Bedarf um Hilfe zu bitten und Schwächen oder ein Gefühl der Überlastung einzugestehen. Die Ursachen sind gleichwohl vielfältig und hängen sehr vom einzelnen Betroffenen und seiner bzw. ihrer persönlichen Resilienz ab.

Stress kann in hohem Maße durchaus positiv wirksam sein. Lange anhaltender negativer Stress hingegen untergräbt auf die Dauer unser seelisches wie unser biologisches Gleichgewicht. Mangel oder Fehlen von Sinnhaftigkeit des abverlangten Handelns, von Verstehbarkeit und Gestaltbarkeit vergrößern das Risiko ebenso wie die mangelnde Fähigkeit zur Selbstfürsorge, zur Achtung und Pflege der eigenen Regenerationskräfte, der eigenen Kraftquellen und Ressourcen.

Weitere, das Risiko fördernde Bedingungen liegen im Verlust von rhythmischen Abläufen in unserer Lebenswelt (z. B. Tagesstrukturen, Nahrungsaufnahme, Schlaf, Erholungszeiten), der ausgeprägten Koppelung von Leistungsfähigkeit und Selbstwertgefühl. Unabhängig von allem Äußeren verfügen wir Menschen zudem häufig nicht mehr über eine gut ausgebildete Selbstwahrnehmung oder eine rechtzeitige Überlastungsanzeige.

Einem Burnout vorbeugen – das können Sie aktiv tun…

Grundsätzlich geht es um Balance, wenn Sie einer Burnout-Erkrankung vorbeugen wollen. Wie halte oder entwickle ich sie in meinem inneren und äußeren Leben. Es gibt allgemeine, die innere Balance pflegende Möglichkeiten, und es gibt spezifisches Handwerkszeug, das Sie insbesondere anwenden können, wenn Sie sich an äußere Umstände anpassen müssen.

Allgemein hilfreich ist ein Alltagsleben mit gleichbleibenden Rhythmen (Mahlzeiten, Schlafzeiten, Entspannungszeiten). Die innere Balance kann man auf vielen Ebenen überprüfen und entsprechend pflegen:

  • im Bereich der Wahrnehmung → übermäßige, belastende Sinneseindrücke versus ruhige, nährende Sinneseindrücke,
  • im Bereich der Aktivität → körperliche Überlastung, chaotische Aktivität oder auch Passivität versus Abwechslung von Aktivität und Ruhe, genügender Erholungszeit,
  • im Bereich der inneren Spannung → Druck von außen, Pflichterfüllung versus Pflege der Eigeninteressen, des eigenen Rhythmus,
  • im Bereich der Ernährung → unregelmäßiges, hektisches Essen versus Essen in Ruhe, zu festen Zeiten, mit guter Qualität,
  • im Bereich des Schlafes → Schlafmangel, unruhige Schlafbedingungen versus genügender Schlaf in ruhiger Umgebung.

Die Liste lässt sich fortsetzen. Dabei geht es um das Anpassen an die realen Alltagserfordernisse. Wir müssen in der Regel auch schwierige, belastende, unrhythmische Anforderungen bewältigen. Wichtig ist, sich z. B. abends selbst zu fragen, wie war es heute? Wann kann oder sollte ich mich um den Ausgleich bemühen?

Jegliche Übungen zur Stärkung der Selbstwahrnehmung (z. B. Achtsamkeitsübungen) und ebenso der Naturwahrnehmung sind hilfreich. Sich nach innen wenden, das Befragen der eigenen Befindlichkeit, der eigenen Motive sind wichtige Orientierungspunkte. Nehmen Sie sich selbst nicht nur wahr, sondern auch ernst.

Wenn die Problematik sich schon zugespitzt hat, kann es wesentlich sein, sich frühzeitig ambulante psychotherapeutische Hilfe zu suchen, um sich selbst mit seinen inneren Mechanismen besser zu verstehen und so Ansatzpunkte für Veränderungen zu finden. Wenn man äußerlich nicht ohne weiteres etwas an der Überlastung ändern kann, gilt es gegebenenfalls zu lernen, sich besser abzugrenzen. Auch dazu ist therapeutische Hilfe oft notwendig und eine lohnende Investition in die eigene Zukunft.

Diagnose Burnout – und nun?

Das Burnout-Syndrom wird in den gängigen medizinischen Klassifikationssystemen (ICD-10; DSM-V) nicht als eigenständige Krankheit verstanden. Es fällt gleichwohl in der ICD 10 in die Rubrik „Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten führen“ und spezifisch unter „Probleme verbunden mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Damit kommt zum Ausdruck, dass ihm Krankheitswert zukommen kann, ohne schon als eine umschriebene und definierte Krankheit zu gelten. Insgesamt wird hier das Prozessuale betont – Betroffene sind sozusagen „auf dem Weg“ weitere, ernstzunehmende Erkrankungen zu entwickeln. Es handelt sich im medizinischen Verständnis also um einen Risikozustand, der andere psychische oder körperliche Erkrankungen verursachen oder als deren frühes Symptom verstanden werden kann und dessen Auslösung in einem Berufskontext gesehen wird.

Das klingt nicht nur etwas kompliziert, das ist es auch.

Die Diagnostik eines Burnout-Syndroms gehört in die Hand von Fachleuten. Es gilt vor dem Hintergrund eines oft unkritischen Gebrauchs dieser Diagnose und einer verständlicherweise subjektiv oft leichter akzeptablen „Nichtdiagnose“ gegenüber einer „echten Krankheit“, genau zu definieren, um was es sich handelt. Es gibt andere Erschöpfungssyndrome, und es gibt die Möglichkeit einer schweren und dringend zu behandelnden Erkrankung. Angesichts teils erheblicher körperlicher Symptome müssen auch mögliche körperliche Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Psychologische Testverfahren können wichtige Anhaltspunkte oder Orientierungen bieten (z. B. „Maslach-Burnout Inventory“, ein gängiger Burnout Selbsttest), aber die Diagnose nicht alleine belegen oder widerlegen. Hier bedarf es der sorgsamen Erhebung der Vorgeschichte und der Befunde durch dafür versierte Fachpersonen.

In der Fachklinik Sonneneck nehmen wir die Erkrankung an einem Burnout-Syndrom sehr ernst. Unser kompetentes Ärzte- und Therapeutenteam hat langjährige Erfahrung in der Behandlung der Patientinnen und Patienten mit Burnout Symptomatik und die heilsame Atmosphäre des Hauses und der umgebenden Natur tut ihr Übriges. Wir begleiten Sie auf Ihrem ganz persönlichen Weg zu mehr Gesundheit und Heilung.

Therapie eines Burnout

Bei Vorliegen eines Burnout-Syndroms kann ein Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik wie der Fachklinik Sonneneck sinnvoll sein. Wir bieten unseren Patientinnen und Patienten ein breites Spektrum an psychotherapeutischen, anthroposophischen und weiteren integrativen Therapien, die ganz individuell auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt werden. Durch den stationären Aufenthalt können die Betroffenen durch den Abstand zur Alltagswelt intensiv und ohne Ablenkung an ihrer Gesundung arbeiten.

  • Auf der leiblichen Ebene gilt es vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus der Stressforschung, die gesunde Regulation von in ihrer Funktion gestörten vegetativen Prozessen wiederherzustellen, d. h. aus körperlicher Erschöpfung wieder zu Kräften zu kommen. Für Burnout-Patientinnen und Patienten bieten wir u.a. Körper- und Bewegungstherapien an, um sich selbst wieder zu spüren und auf den Körper hören zu lernen. Achtsamkeitsübungen helfen Ihnen, mit Stress künftig anders umzugehen.
  • Auf der emotionalen Ebene gilt es, mit seinen Gefühlen wieder in einen authentischen Kontakt zu kommen, insbesondere die positiven Gefühle wieder zu entdecken, eigene Kreativität zu erleben. Hier fördern u. a. unsere Kunsttherapien das sich Einlassen auf zweckfreie, künstlerische Betätigung und helfen Ihnen, Ihre Kreativität neu zu entdecken und wieder Lebensfreude zu erfahren.
  • Auf der kognitiven, geistigen Ebene gilt es, sich mit eigenen Lebensthemen, Haltungen, Denkmustern auseinanderzusetzen, Ursachen zu erkennen und neue Verhaltens- und Denkmuster zu erlernen. Dazu dienen Ihnen die Einzel-Psychotherapie sowie weitere erfahrungsorientierte Therapiegruppen.

Sie kommen mit dieser Therapie wieder in Ihre ureigene Kraft und erlangen Ihr seelisches Gleichgewicht zurück. Sie orientieren sich neu und können die Chance in Ihrer Krise erkennen und nutzen.

Prognose – Burnout ernst nehmen.

Bei einer Burnout Erkrankung gilt das Gleiche wie bei vielen anderen Krankheiten: Je früher das Problem erkannt und angegangen wird, desto besser lässt es sich beheben. Wird ein schweres Burnout Syndrom über einen längeren Zeitraum nicht erkannt und behandelt, entwickeln sich oft weitere psychische Erkrankungen, kommt es zu Arbeitsunfähigkeit, zu chronischer Erkrankung und zu Frühberentungen. Daher sollte ein bestehendes Burnout-Syndrom ernst genommen und bei entsprechendem Schweregrad fachärztlich in einer Klinik behandelt werden. Bei Fragen zur Aufnahme in unsere Klinik oder zu einer Akutaufnahme wenden Sie sich gerne vertrauensvoll an uns.

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Burnout – Kurzübersicht

  • Symptome:
    tiefe emotionale Erschöpfung, keine Möglichkeit „abzuschalten“, psychosomatische Beschwerden, „Dienst nach Vorschrift“, Abgestumpftheit/emotionale Distanziertheit, Leistungseinbußen, depressive Entwicklung
  • Ursachen:
    Selbstüberforderung oder/und Überlastung durch äußere Umstände, Verlust von Sinnhaftigkeit, ungenügende Anerkennung von Leistungen, mangelnde Selbstfürsorge
  • Vorbeugen:
    innere Balance pflegen, eigene Bedürfnisse wahrnehmen, Naturwahrnehmung, Stressmanagement, Selbstakzeptanz aufbauen, gesunder, rhythmischer Lebensstil
  • Diagnostik:
    fachärztliche Beratung, Abgrenzung von anderen Erkrankungen
  • Therapie:
    ganzheitliche Behandlung, integratives multimodales Therapiekonzept: Psychotherapie, anthroposophische Körper- und Kunsttherapie, Achtsamkeitspraxis
  • Prognose:
    gute Heilungschancen bei frühzeitiger fachärztlicher/ -therapeutischer Behandlung, stationäre Klinikbehandlung oft sinnvoll, unbehandelt droht ggf. dauerhafte Arbeitsunfähigkeit

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