Was bedeutet es an einer psychischen Krankheit zu leiden?
Psychische Krankheiten sind weit verbreitet und können jeden Menschen treffen. Über 30 % aller Patient*innen, die mit ihren Beschwerden zum Hausarzt oder zur Hausärztin gehen, leiden an einer seelischen Erkrankung. Am häufigsten sind dies Angststörungen, Depressionen und Suchterkrankungen. Schätzungen zur Folge suchen sich nur etwa 20% der betroffenen Personen zeitnah fachspezifische Hilfe.
Psychische Erkrankungen bedürfen genauso wie körperliche der angemessenen Behandlung. Die Hausärzt*innen sind gute erste Ansprechpartner und helfen Ihnen weiter. Wenn eine ambulante Behandlung nicht ausreicht, kann und sollte die Behandlung in einem psychiatrischen oder psychosomatischen Fachkrankenhaus wie der Fachklinik Sonneneck erfolgen.
Was ist eigentlich anthroposophische Medizin?
Was erwartet mich in der Fachklinik Sonneneck?
Eine stationäre Behandlung in unserem Haus beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und Diagnostik. Auf dieser Grundlage wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dieser besteht aus ärztlicher Behandlung, Psychotherapie, medikamentöser Behandlung, pflegerischer Bezugstherapie, Kunsttherapien, aktiven und passiven Körpertherapien. Für soziale Belange und Fragen zu den Themen Arbeit, Wohnen, Finanzen etc. steht Ihnen unser geschultes Personal und unser Sozialarbeiter als Ansprechpartner zur Verfügung.
In der Fachklinik Sonneneck für Psychosomatik, Psychotherapie, Psychiatrie und anthroposophisch erweiterte Medizin pflegen wir ein integratives Behandlungskonzept. In einem überschaubaren kleinen Haus mit familiärer, persönlicher Atmosphäre verwirklichen wir eine ganzheitliche, auf den einzelnen Menschen ausgerichtete, würde- und respektvolle Grundhaltung.
Wir verstehen uns als Gemeinschaft, in welcher unsere Ärzt*innen, Psycholog*innen, Therapeut*innen und Pflegende gemeinsam mit den Patient*innen aktiv an deren Gesundung arbeiten.
Welche Therapien bieten wir an?
Wie erkläre ich anderen, wo ich hingehe?
Sie leiden an einer behandlungsbedürftigen Erkrankung. Deshalb gehen Sie in eine Fachklinik, in der Sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Schon so haben Sie selbstwirksam und aktiv Anteil an Ihrem eigenen Genesungsprozess. Das Akzeptieren der eigenen Erkrankung ist ein entscheidender Schritt, welcher oft schwerfällt oder noch nicht gelingt. Aufgrund der Häufigkeit und weiten Verbreitung seelischer Erkrankungen in der Gesellschaft ist die allgemeine Akzeptanz inzwischen gestiegen. Wir möchten Sie ermutigen, mit nahestehenden, vertrauensvollen Personen über die stationäre Behandlung zu sprechen. Meist stößt man auf Verständnis und Zustimmung, die für Sie selbst entlastend wirken kann.
Wie erfolgt die Anmeldung in der Fachklinik Sonneneck?
Jede/r behandelnde/r Arzt/Ärztin oder psychologische/r Psychotherapeut/Psychotherapeutin kann Sie telefonisch oder schriftlich anmelden. Es erfolgt gegebenenfalls eine telefonische Abklärung von Fragen hinsichtlich Diagnose, Verlauf, Schweregrad und Dringlichkeit. Wir bitten Ihre/n behandelnde/n Arzt/Ärztin, uns möglichst alle relevanten Vorbefunde zur Verfügung zu stellen. Die Zusage für eine Aufnahme erfolgt unsererseits nach fachärztlicher Beurteilung der vorgelegten Informationen. Bei Bedarf sind auch direkte Rücksprachen mit einem/einer der Fachärzt*innen oder Psycholog*innen möglich oder auch ein unverbindliches Vorgespräch nach Vereinbarung direkt vor Ort.
Nach erfolgter Anmeldung nimmt unser Aufnahmeteam mit Ihnen direkt telefonischen Kontakt auf und bespricht den Aufnahmetermin und den weiteren Ablauf.
Was habe ich als Patient von einem Aufenthalt in der Fachklinik Sonneneck?
Hinweise zur Vorbereitung auf den Klinikaufenthalt
In der Fachklinik Sonneneck sind wir aus therapeutischen Gründen bemüht, die heute allgegenwärtige Mediennutzung zu beschränken. Wir möchten Sie zu einer „digitalen Diät“ motivieren. Sie finden auf den Zimmern keine Radio- oder Fernsehgeräte, und wir bitten Sie sofern es Ihnen möglich ist, Ihre Tablets, Laptops und Ähnliches zu Hause zu lassen und anderen Eindrücken wie der Natur umso mehr Raum zu geben. Freien Zugang zum Internet bieten wir Ihnen an unserem Patienten-PC im Foyer an.
Wir bitten Sie auch, mit Ihrem Smartphone nur im eigenen Zimmer oder noch besser außerhalb des Klinikgebäudes zu telefonieren. In den öffentlichen Räumen (Speisesaal, Aufenthaltsbereiche, Therapieräume u. a.) und während der Therapiezeiten bitten wir, auf die Benutzung ganz zu verzichten. So entstehen Freiräume für innere Prozesse, Erlebnisse und Kreativität, und wir gewährleisten, dass alle Patient*innen ungestört sind.
Eine umfangreiche Bibliothek steht Ihnen zur freien Verfügung. Tageszeitungen liegen im Foyer aus.
Wir verfügen über einen Wasch- und Trockenraum, in dem Sie Ihre Wäsche waschen, trocknen und bügeln können.
Das Rauchen ist nur an bezeichneten Plätzen außerhalb des Hauses gestattet.
Was sollte zur Aufnahme mitgebracht werden
Bitte bringen Sie zur Aufnahme mit:
- Ggf. Zusage der Kostenübernahme Ihrer Versicherung und alle weiteren Dokumente diesbezüglich
- Verordnung von Krankenhausbehandlung (rosafarbener Einweisungsschein, 2 Blätter)
- Alle aktuellen Befunde, Laborergebnisse, Röntgenbilder u. ä.
Evtl. Vorberichte von stationären Aufenthalten - Aktuelle Medikamentenliste
- Alle Medikamente, die Sie aktuell einnehmen, in Originalverpackung.
Für den Aufenthalt benötigen Sie außerdem:
- Nachtwäsche
- Kleidung zum Wechseln
- Wasch- bzw. Toilettenartikel
- Hand- und Duschtücher – Sie erhalten auch Klinikhandtücher.
- Bademantel (Ein klinikeigener Bademantel liegt auch auf dem Zimmer für Sie bereit.)
- feste Schuhe und Hausschuhe
- Sportbekleidung und -schuhe für drinnen und draußen
- ggf. Gymnastikschläppchen
- ggf. Nordic Walking Stöcke
- ggf. Ihr Musikinstrument
Wer behandelt mich?
Die Koordination Ihrer Behandlung obliegt immer einem/r unserer Ärzt*innen. Er oder sie ist Ihr unmittelbarer Ansprechpartner in allen medizinischen und therapeutischen Fragen. Eine/r unserer Psycholog*innen behandelt Sie währen ihres Aufenthaltes psychotherapeutisch und ist so eine zweite zentrale Bezugsperson.
Die fachliche Leitung hat ein Facharzt/eine Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie.
Die Pflegenden sind rund um die Uhr für Sie ansprechbar. Sie koordinieren den Alltag der Patient*innen auf der Station und führen Bäder, äußere Anwendungen und Einreibungen durch.
In unserem großen Angebot an Kunst- und Körpertherapien, achtsamkeitsbasierten Verfahren und Bewegungstherapien haben Sie erfahrene Therapeut*innen an Ihrer Seite, die Sie begleiten und mit schöpferischen Mitteln anregen, aktiv an Ihrem Heilungsprozess mitzuwirken.
Wie gestaltet sich meine Behandlung?
Der Behandlungsplan, d.h. welche Therapien für Sie hilfreich und sinnvoll sind, wird vom fallführenden Arzt/Ärztin in Absprache mit Ihnen erstellt und in der Folge fortlaufend weiterentwickelt und an Ihre individuellen Erfordernisse angepasst. Dabei sind wir bestrebt, dass Sie stets mitvollziehen können, warum etwas geschieht, und rechnen mit Ihren Fragen und Rückmeldungen. Das fördert sehr ein individuelles, zielgerichtetes Arbeiten.
Soweit es der Krankheitszustand erforderlich macht, erfolgt eine fachgerechte medikamentöse Behandlung. Sie werden aufgeklärt über die Art der Medikamente, die Hauptwirkungen und die möglichen Nebenwirkungen. Wir empfehlen psychopharmakologische Behandlungen sachgerecht. Die Entscheidung dafür oder dagegen liegt immer bei Ihnen.
Wir verordnen mit unserem integrativen Therapieansatz ebenso Naturheilmittel und Medikamente der anthroposophischen Medizin. Diese wirken über die reine Symptombehandlung hinaus auf tieferliegende konstitutionelle Zusammenhänge und helfen Ihnen auf diese Weise bei Ihrer Gesundung.
Wie sind die Besuchszeiten?
Wir haben keine festen Besuchszeiten und nichts gegen Besuche. Diese sind unter der Woche nur in therapiefreien Zeitfenstern möglich. Am besten sollten sie am Wochenende stattfinden, damit Sie Ihre Therapiewoche möglichst ungestört ganz für sich haben können.
Wie wird mein Aufenthalt in der Klinik finanziert?
Private Krankenkassen und Beihilfestellen übernehmen die Behandlungskosten tarifabhängig. Bei gesetzlichen Krankenkassen, wie beispielsweise der Techniker Krankenkasse (TK), ist die Vergleichbarkeit zu einem Vertragskrankenhaus nach §108 SGB V gegeben. Damit ist eine Kostenerstattung, in der Regel anteillig und per Einzelfallentscheidung möglich. Wir unterstützen Sie gerne bei den Formalitäten.
Selbstverständlich können Sie Ihren Aufenthalt bei uns auch selbst bezahlen.